Jacques Demierre
studierte an der Universität Genf, am Conservatoire Populaire (Klavier, Jazzklavier, elektroakustische Musik) und am Konservatorium Genf (Musiktheorie). Er gab das klassische Klavierspiel früh auf und wandte sich über Avantgarde-Rock und Jazz der Improvisation zu. Als Pianist spielte er mit Dorothea Schürch, Radu Malfatti, Hans Koch, aber auch mit Martial Solal, Han Bennink, Joëlle Léandre, Carlos Zingaro und Ikue Mori. Er gibt regelmässig Solokonzerte und arbeitet im Trio mit Lucas Niggli und Barry Guy sowie mit Urs Leimgruber und Barre Phillips. Er hat Sylvie Courvoisier, Malcolm Braff und Michel Wintsch unterrichtet.
Auch als Komponist bewegt sich Demierre im Grenzgebiet zwischen Jazz, freier Improvisation und zeitgenössischer Musik; so interessiert ihn in seinen Kompositionen, wie notierte und improvisierte Musiktraditionen zusammengeführt werden können. Sein Concierto barocco von 1985 ist für Stimme, Sprecher, drei Solisten und Jazz-Ensemble. In Exponnoncence singt die Sängerin (bei der Uraufführung 1986 Françoise Kubler) Texte von William Blake, während Klavier (er selbst) und Cello (Alfred Zimmerlin) über Zitate von Olivier Messiaen, Luciano Berio, Bernd Alois Zimmermann und anderen Klassikern der Neuen Musik improvisieren; auf einem zweiten Klavier (Irène Schweizer) wird frei improvisiert.
2003 schrieb er für vier improvisierende Musiker 17 (siebzehn kleine Stücke, die nur Worte als Ausgangspunkt für die Improvisationen der Musiker setzen). Als freier Journalist arbeitet Demierre für die Zeitschrift Contrechamps.