Abklingende Obertöne und subtile Klangfarben sind Kern von Schatten, der neuen Performance von GRIFF. Aufbauend auf ihrem kollaborativ-kompositorischen Ansatz und ihren gemeinsamen Erfahrungen im Zusammenspiel der letzten sieben Jahre seit Gründung des hochkarätig besetzten Trios, integriert Schatten nun Feldaufnahmen sowie Klangsynthese und Signalverarbeitung in das bisher vorwiegend akustische Spiel.
Akustische Klangfarben werden mit großer Detailtreue und Präzision im Moment erzeugt, um dann von Signalverarbeitungsalgorithmen aufgegriffen zu werden, die den akustischen Einschwingvorgang entfernen und den Ausschwingvorgang um beträchtliche Zeitspannen verlängern. Diese spektralen und granularen Freeze-Algorithmen wurden eigenständig entwickelt und werden auf Vibraphon, Klavier, Stimme und Kontrabass angewendet. Darüber hinaus werden Algorithmen zum maschinellen Lernen für die neuronale Audiosynthese implementiert, die von GRIFF vorab aufgenommen wurden.
GRIFF wurde 2017 von dem Vibrafonisten Emilio Gordoa, der Pianistin Ingrid Schmoliner und dem Kontrabassisten und Elektroniker Adam Pultz Melbye gegründet. Seit seiner Gründung hat das Trio zahlreiche Auftritte in ganz Europa absolviert und trat bei Festivals wie NEW ADITS (Klagenfurt, AT) und Sound Disobedience (Ljubljana, SI) auf. Das gleichnamige Debütalbum von GRIFF wurde 2021 auf Inexhaustible Editions veröffentlicht und von der Kritik hoch gelobt.
Emilio Gordoa ist ein mexikanischer Komponist, Klangkünstler, Perkussionist und Vibraphonist, der seit 2012 in Berlin lebt. Er ist an zahlreichen Projekten beteiligt, etwa als Solist und in Zusammenarbeit mit Theater, Tanz, Performance und anderen interdisziplinären Zusammenhängen. Sein besonderer Fokus liegt auf experimenteller Musik, Klangkunst, Noise, Free Jazz, Improvisation und zeitgenössischer Musik. Gordoa definiert das Vibraphon als Quelle neu, behandelt es mit Präparationen und erweiterten Techniken und ist auch als Komponist tätig, indem er grafische Partituren für eine Vielzahl von großen und kleinen Ensembles, für Theater, Dokumentarfilme und audiovisuelle Medien schreibt.
Ingrid Schmoliner lebt und arbeitet als freischaffende Musikerin – Komponistin – Kuratorin und Lehrerin in Wien. Schon vor und während ihres klassischen Studiums am Konservatorium Klagenfurt mit dem Hauptfach Klavier war ihre Musik geprägt von einem Interesse an improvisierter, experimenteller und zeitgenössischer Musik. Durch ihre präzise Klangforschung und ihre differenzierte, nuancierte Arbeit an Klavier und Stimme hat sie sich als Musikerin und Komponistin einen Namen als innovative Künstlerin gemacht. Schmoliner arbeitet auf international renommierten Bühnen als Performerin, Improvisatorin und Komponistin.
Adam Pultz ist Kontrabassist, Komponist und Improvisator und arbeitet im Bereich akustischer und elektronischer Klänge. Pultz’s Arbeit umfasst Live-Performance, Klanginstallation, Sound für Tanz, Theater, Film, Multimedia, Skulptur, algorithmisches Design und Instrumentenbau. Er hat seine Arbeiten in Europa, Australien, den USA und Japan aufgeführt und ausgestellt und ist auf fast 50 Alben zu hören. Pultz tritt häufig mit halbautonomen Feedback-Systemen auf, wie dem FAAB (feedback-actuated augmented bass), einem Feedback-Kontrabass, der in Zusammenarbeit mit Halldòr Ùlfarsson entwickelt wurde. Er hält einen praxisorientierten Doktortitel in Musiktechnologie von SARC, Queen’s University Belfast.
19:00 Uhr soundwalk mit Thomas Gerwin
Gefördert durch die inm – initiative neue musik berlin e. V. sowie durch die Europäische Union und das Goethe-Institut
Diese Arbeit wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union erstellt. Die hierin geäußerten Ansichten können in keiner Weise als offizielle Meinung der Europäischen Union angesehen werden.