Das innovative Streichtrio von Harald Kimmig (Violine), Daniel Studer (Kontrabass) und Alfred Zimmerlin (Cello) entwickelt fokussierte Umgebungen aus Klangfarbe, Textur, Dynamik und Raum. Scheinbar abstrakt und doch unglaublich konzentriert und virtuos gestaltet sich ihre Interaktion. Auch in ihrer elektrifizierten Variante – dem Electric Trio – bleiben sie ihrer kongenialen Zusammenarbeit treu. Hier verschmelzen E-Violine, E-Cello und E-Kontrabass zu komplexen, immersiven Klangtexturen. Die elektronische Klangbearbeitung eröffnet neue Horizonte: Mikrotonale Schattierungen, geräuschhafte Strukturen und dichte Flächen überlagern sich zu einem faszinierenden Gewebe aus Fragilität und Tiefe.
Harald Kimmig ist Geiger, Improvisationsmusiker und Performancekünstler. In seiner Arbeit bewegt er sich frei zwischen Klang, Bewegung und Bild. Er erforscht die Schnittstellen von Improvisation mit anderen Kunstformen und entwickelt interdisziplinäre Performances, die Musik mit Tanz, bildender Kunst und Literatur verbinden. Als Solist und mit seinem Projekt Human Factory hat er mit Künstler*innen wie der Schriftstellerin Annette Pehnt, dem Bildkünstler Axel Malik sowie Tänzer*innen wie Lilo Stahl, Hideto Heshiki und Michael Schumacher zusammengearbeitet. Kimmig unterrichtet Improvisation an verschiedenen Institutionen, darunter die Musikhochschule Trossingen sowie die Musikakademien in Basel und Bern. Seine Auftritte zeichnen sich durch körperliche Präsenz, klangliche Präzision und ein feines Gespür für Form und Raum aus.
Daniel Studer ist Kontrabassist und Komponist mit einem Fokus auf Improvisation und ihrem Zusammenspiel mit Komposition, Raum und Live-Elektronik. Bekannt für sein ausgeprägtes Gespür für Textur und Form, erkundet er die klanglichen Möglichkeiten des Kontrabasses mit erweiterten Spieltechniken, Präparationen und Verstärkung. Studers künstlerische Neugier führt ihn auch in die Zusammenarbeit mit Tanz, Sprache und installativer Kunst. Neben seiner Konzerttätigkeit unterrichtet er seit 1993 Improvisation, aktuell an der Hochschule der Künste Bern. 2011 wurde er mit dem Werkjahr der Stadt Zürich ausgezeichnet und war Gastkomponist am Elektronischen Studio in Basel.
Alfred Zimmerlin ist Cellist und Komponist, dessen Werkfelder zwischen Komposition, Improvisation und Klangkunst oszillieren. Nach Studien in Musikwissenschaft, Ethnomusikologie und Komposition umfasst sein Œuvre Kammermusik, Orchesterwerke, Musiktheater, elektroakustische Kompositionen sowie Arbeiten für Hörspiel und Film. Als Improvisator ist Zimmerlin europaweit und in den USA in unterschiedlichsten Formationen aktiv – etwa im Trio KARL ein KARL oder in langjährigen Kooperationen mit Peter K Frey und Michel Seigner. Sein Cellospiel verbindet strukturelle Klarheit mit einer tiefen Aufmerksamkeit für Klangfarbe und spontane Formfindung. Er lehrte Freie Improvisation an der Hochschule für Musik Basel FHNW und ist mit seinem Spiel auf zahlreichen Veröffentlichungen dokumentiert.
Vom 27.–29. Juni gibt Harald Kimmig einen Workshop Spezial mit dem Titel Exploring Spaces – Musikalische Improvisation und Performance.
Nähere Informationen und Anmeldung:
https://exploratorium-berlin.de/events/lernraum/exploring-spaces-improvisation-und-performance/