Trevor Watts: Saxofon
Stephen Grew: Klavier
„Die beiden bezeichnen sich selbst als Duo, und es besteht kein Zweifel, dass es sich hier tatsächlich um Duo-Musik handelt. Trevor Watts und Stephen Grew spielen nicht gegeneinander, es handelt sich bei ihnen um kollektive Kreativität.“ (Steve Day) Tatsächlich wurde nach Konzerten dieses Duos mehr als einmal gesagt, dass es klinge, als gäbe es eine echte Wesensverwandschaft in ihrem Spiel. Sie nutzen das gesamte Spektrum der Dynamik und Techniken, die sie im Laufe ihrer unterschiedlichen Karrieren entwickelt haben. Trevor Watts‘ Wurzeln reichen bis zu den Anfängen der improvisierten Musik zurück, als Gründungsmitglied des bahnbrechenden Spontaneous Music Ensemble (SME) in den 1960er Jahren, und Stephen Grew ist seit 1994 Teil der improvisierten Musikszene und tritt regelmäßig national und international als Solist und in zahlreichen Kollaborationen auf. Die Kombination ihrer Spielstile führt zu einer sehr kraftvollen und tiefempfundenen Erfahrung, aber auch zu sehr zartem Zusammenspiel. Die Musik wirkt gleichzeitig entspannt und „auf der Kippe“, wie alle wirklich improvisierte Musik. Entspannt, weil sie so gespielt wird, und auf der Kippe, weil niemand, am wenigsten die Musiker, weiß, wohin die Reise geht. Aber die bereits erwähnte Wesensverwandschaft ist der Kitt, der das Ganze so gut zusammen funktionieren lässt.
Seit den 1960er Jahren steht Trevor Watts als Saxophonist, Perkussionist und Komponist an der Spitze zahlreicher Innovationen in Jazz/World und in der improvisierten Musik. Er ist das einzige noch lebende Gründungsmitglied des legendären Spontaneous Music Ensemble. Er gründete auch Amalgam (mit Keith Rowe von AMM) und in den 80er Jahren seine Moire Music Group, zu der neben Veryan Weston und Peter Knight auch Phil Minton, Lol Coxhill und viele andere gehörten. Sein Drum Orchestra (1980–1997) bestand aus Musikern vor allem aus Ghana. Weitere prominente Musiker*innen, mit denen er zusammengearbeitet hat, sind Don Cherry, Archie Shepp, Steve Lacy, Antony Braxton, Irène Schweizer, Kent Carter, Marilyn Crispell, Rashied Ali und Steve Swallow. „Stephen Grew ist einer der engagiertesten und einfallsreichsten Pianist*innen Europas. Sein Spiel, frei von den Zwängen traditioneller harmonischer, melodischer und rhythmischer Strukturen, ist eine virtuose Tour de Force dynamischer Extreme, perkussiver Effekte und spontaner atonaler Schnörkel, abwechselnd überraschend, geistreich und atemberaubend.“ (Steve Mead, Manchester Jazz Festival) Seine Musik ist vollständig improvisiert, und er tourt seit 30 Jahren als Solist und in Gruppen im In- und Ausland. Er spielte und machte Aufnahmen mit Evan Parker, Keith Tippett, Howard Riley, Trevor Watts, Pat Thomas, um nur einige zu nennen. „Grew schafft, was außer Cecil Taylor, Ahmad Jamal oder Keith Jarrett nur wenigen Innovatoren gelingt: Er erschafft ganze Klangwelten, die aus der Verschmelzung von handwerklichem Können und fantasievoller Kühnheit entstehen.“ (Darren Bergstein, DMG)
https://discusmusic.bandcamp.com/album/all-there-is-61cd-2017
Eintritt: 15/12/6 € (Normalpreis/ermäßigter Preis/Berlin-Pass)
Aufnahme: https://www.youtube.com/watch?v=g8H3-ONICEE
Aufgrund eines technischen Fehlers ist die Audioqualität des Konzert-Mitschnitts leider durch Störgeräusche stark beeinträchtigt. Wir bitten dies zu entschuldigen und werden sobald wie möglich den Livestream durch einen editierten Re-Upload der Konzert-Dokumentation ersetzen.
19.00 soundwalk mit Thomas Gerwin
Das Konzert ist Teil des Monats der zeitgenössischen Musik: https://www.field-notes.berlin/mdzm