Gespräch auf Englisch
Zu Gast: Alexander Markvart, Rieko Okuda, Ignaz Schick und Alexander von Schlippenbach
Moderation: Mathias Maschat
echtzeitmusik – “Generations” ist die Fortsetzung des Gesprächs 1990/2020 – echtzeitmusik, das mit einem Austausch zwischen Burkhard Beins, Andrea Neumann und Ignaz Schick zu 30 Jahren Echtzeitmusik den Auftakt einer vierteiligen Echtzeitmusik-Reihe bildete. Jede(r) der drei ist ein weiteres Mal zu einem Schwerpunktthema geladen. Die Anregung zum Thema echtzeitmusik – “Generations” kam von Ignaz Schick. Von ihm vorgeschlagen sind neben ihm als Gast bei Mathias Maschat die Pianistin Rieko Okuda, der Musiker und Veranstalter Alexander Markvart sowie die Piano-Ikone des europäischen Free Jazz Alexander von Schlippenbach.
Die Berliner Echtzeitmusik vereint eine große Vielzahl an Musiker*innen und verschiedenste Ausprägungen improvisatorischer und auch kompositorischer, experimenteller, originär-individueller und kreativ-avantgardistischer Stilistiken. Austausch und Kooperation stehen insgesamt im Zentrum der sich vielfach überlappenden Szenen innerhalb dieses komplexen und heterogenen Ökosystems. Wie sich die Akteure begegnen und an welchen Orten sich ihre Begegnungen abspielen, ist in entscheidendem Maß auch abhängig von dem Zeitpunkt, an dem sie die Szene in Berlin betreten haben. Der Begriff der Generation ist in diesem Sinn nicht unbedingt dem Alter zugeordnet, sondern bezieht sich vielmehr auf den Moment, in dem Akteure in der Stadt aktiv und präsent geworden sind. Teilweise ist dies natürlich auch durch die Zugehörigkeit zu bestimmten Altersgruppen begründet, aber auch andere Faktoren individueller Lebensphasen spielen eine Rolle.
Alexander von Schlippenbach ist seit den 1960er Jahren in Berlin und hatte beim Eintreffen der ersten Protagonist*innen, die später die Echtzeitmusik begründen sollten, bereits gut 20 Jahre Berliner freie Musik mitgestaltet und erlebt. Ignaz Schick bewegte sich ab 1990 in Berlin und gehört sowohl als einflussreicher Musiker als auch als umtriebiger Veranstalter der Gründer*innen-Generation der Echtzeitmusik an. Rieko Okuda kam aus Japan nach längerem Aufenthalt in den USA im Jahr 2011 nach Berlin und etablierte sich mit ihrer enorm breiten Aufstellung schnell in ganz unterschiedlichen Szenen und war seither sowohl in schon länger bestehenden als auch neu gegründeten Veranstaltungsorten allgegenwärtig. Aus St. Petersburg kommend, ist Alexander Markvart seit 2018 in Berlin und mit seinen frischen und eigensinnigen Ansätzen als Mitbetreiber und Co-Kurator des Petersburg Art Space in Berlin eine feste Größe geworden.
Im Gespräch tauschen sie sich über ihre verschiedenen Erfahrungen in unterschiedlichen Zeiträumen aus und diskutieren den Einfluss dieser Zeiterfahrungen auf ihr Wirken und ihre Kunst.
Aufzeichnung: https://www.youtube.com/watch?v=yonASLV9VLQ