Gespräch auf Englisch
Zu Gast: Richard Scott
Moderation: Mathias Maschat
In der zweiten Ausgabe der neuen Denkraum-Reihe key_concepts spricht Mathias Maschat mit dem Synthesizer-Spieler Richard Scott über dessen Erfahrungen in den legendären Workshops des Londoner Schlagzeugers und Wegbereiters der freien Improvisation John Stevens.
John Stevens (1940–1994) lernte Mitte der 1960er-Jahre Paul Rutherford und Trevor Watts kennen. Mit ihnen gemeinsam gründete er 1965 das Spontaneous Music Ensemble, das eine Keimzelle des britischen Free Jazz bzw. der europäischen freien Improvisation werden sollte. Das SME wurde insbesondere in den späten 1960er Jahren ebenso wie die von ihm organisierten Abendkonzerte im Little Theater Club in der City of Westminster (London) zum Bezugspunkt der jungen Generation britischer Jazzmusiker – von Evan Parker über Derek Bailey, Paul Rutherford, Howard Riley, Maggie Nicols, Julie Tippetts bis hin zu Barry Guy und James Muir.
Stevens entwickelte eine Reihe partizipativer Stücke, die es Menschen mit sehr unterschiedlichen musikalischen Hintergründen und Fähigkeiten ermöglichten, sich gleichermaßen auf kreative Improvisation einzulassen. Die Stücke wurden unter dem Titel Search & Reflect veröffentlicht, wodurch ein wertvolles Manual für die Vermittlung und Lehre von Improvisation entstand. Die Stücke erprobte und verwendete er in unzähligen Workshops, wodurch er viele MusikerInnen fortbildete und wesentlich prägte.
Einer davon ist der Komponist und Interpret elektronischer und improvisierter Musik Richard Scott, der Stevens‘ Workshops in den 1980er-Jahren besuchte. Schon seit Längerem verfolgt er die Idee, von seiner Zeit mit John Stevens öffentlich zu berichten, wozu es nun erstmalig kommen wird. Musikhistorische Einordnungen werden ergänzt mit generellen Überlegungen zur Vermittlung improvisierter Musik.
Eintritt: 5 Euro
Aufzeichnung: https://youtu.be/-led60PN-5Y