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Bühne: Andere Konzertformate

Gruppe Violett: „Paradiesgarten“

© Gruppe VIOLETT

Ort: exploratorium berlin, Saal

Vier Vorstellungen:
Samstag, 13. Januar 2024, 17.00  -> für diese Uhrzeit sind keine Reservierungen mehr möglich!
Samstag, 13. Januar 2024, 20.00
Sonntag, 14. Januar 2024, 17.00  -> für diese Uhrzeit sind keine Reservierungen mehr möglich!
Sonntag 14. Januar 2024, 20.00

Gruppe VIOLETT (DE)
Arila Siegert: Künstlerische Leitung | Ali N. Askin: Musik | Kerstin Schweers, Jörg Thieme, Isabel Wamig: Performance | Marie-Luise Strandt: Ausstattung | Helge Leiberg: Live-Malerei | Siegfried Paul: Licht | Carola Cohen-Friedlaender: Dramaturgie

Nach dem Erfolg von Über die Mauer im Dezember 2022 ist die Gruppe VIOLETT ein weiteres Mal zu Gast im exploratorium. In ihrem neuen Stück Paradiesgarten begegnen sich im interdisziplinären Zusammenspiel der Künste Motive des Märchenerzählers Hans Christian Andersen – Autor des autobiografischen Romans Der Improvisator – und Ideen und Visionen des Malers und Kunsttheoretikers Wassily Kandinsky, der zahlreiche seiner Werke bezeichnenderweise als „Improvisationen“ betitelte. In Paradiesgarten klingt bereits alles an, was Kandinsky für die Komposition eines Bühnenstücks wichtig war, so dass man diesen frühen Entwurf als Vorstufe zu seinem großem Bühnenwerk Der gelbe Klang einordnen muss.

Inspiriert von Andersens Märchen Der Garten des Paradieses arbeitete Kandinsky 1908/09 in München zusammen mit dem Komponisten Thomas von Hartmann und dem Tänzer Alexander Sacharoff an einem Konzept für eine seiner experimentellen Bühnenkompositionen. Von dieser Arbeit ist nur ein Fragment mit dem Titel Paradiesgarten überliefert, das der Regisseurin Arila Siegert und der Gruppe VIOLETT als Ausgangspunkt dient, eine eigene Version auszuarbeiten. Unter Kandinskys Prämissen, „dass jedwede Kunst dann in den Vordergrund tritt, wenn sie, und gerade sie, das Notwendigste in einer Minute am stärksten sagen kann“ und dass die „Bühne die Möglichkeit der Bewegung für jede Art von Kunst und auch für die Malerei gibt“, entsteht das Stück mit Mitteln der Musik und des Tanzes, der Live-Malerei in Kombination mit dem Licht sowie verschiedener Varianten des Schauspiels, vom Erzählen bis zur dramatischen Darstellung. Dabei findet im Zusammenspiel von Musik, Bühnenbild, Kostümen und Licht auch Berücksichtigung, dass Kandinsky Synästhetiker war, also jemand der Töne sah und Farben hörte.

Träume und Visionen tragen den Prinzen – Protagonist des Stücks – bei seiner Suche nach dem Paradiesgarten über Länder und Meere hinweg um die ganze Welt. Voller Hybris glaubt er, dass er sein Paradies finden kann. Aber, die Verlockung vor Augen, vergisst er schnell sein stolzes Vorhaben und schlägt alle Warnungen in den Wind. Die Gruppe VIOLETT erzählt diesen Verlust des eigenen Selbst vor dem Hintergrund, dass die Befriedigung aller Wünsche und Bedürfnisse im schnellen Tempo heute geradezu ein Credo ist. Tanz, Musik, Schauspiel, Projektions-Malerei und farbiges Licht lassen den Prinzen ebenso wie die Zuschauer*innen in die Welt des Märchens eintauchen. Die Bilderflut unseres Informationszeitalters fordert dazu heraus, sich Fragen nach dem richtigen Tun zu stellen. Auch heute steckt noch viel Potential in den Ideen Kandinskys: Sie sprechen von schöpferischer Freiheit und den vielschichtigen Existenzformen unseres Lebens. Der Prinz steht für die Suche nach unserem individuellen Glück.

Andersens Märchen ist der Ausgangspunkt, aber Kandinskys Überlegungen zu dessen Kernthemen, die er in seinen Schriften festhielt, fließen als Texte ein. So verbinden sich Märchengeschehen und ästhetische Überlegungen, wodurch eine metareflexive Ebene entsteht.

 

Eintritt: 15/12/6 € (Normalpreis/ermäßigter Preis/Berlin-Pass)
Die Abendkasse öffnet jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn. Bitte bezahlen Sie bar. Kartenzahlung ist nicht möglich.

Bitte geben Sie bei der Reservierung im Formular unten an, für welchen Tag und für welche Uhrzeit Sie reservieren möchten.
Das Konzert am 13. Januar um 17 Uhr ist ausverkauft. Bitte reservieren Sie Karten für eines der drei anderen Konzerte.

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