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Denkraum: Gespräche

key_concepts #6: Körperlichkeit – Bewegung / Freiheit

© Marion Coers

Ort: exploratorium berlin, Studio 1

Gespräch auf Deutsch

Zu Gast: Corinna Eikmeier
Moderation: Mathias Maschat

Die key_concepts-Reihe von Mathias Maschat thematisiert Schlüsselkonzepte, Begriffe, Theorien oder Settings, welche für das Phänomen der Improvisation und dessen auch theoretische Erklärung von Bedeutung sein können. Beim Improvisieren kommt der Rolle des Körpers eine besondere Bedeutung zu – ein Aspekt, der in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Improvisation erfahren hat. Entscheidende Momente sind beispielsweise der Faktor der Verkörperung von verschiedensten Spielmustern und Weisen, bestimmte Klänge zu erzeugen; der Faktor der manchmal eher impulsiv-gestischen als bewusst geplanten Klangerzeugung; oder der Faktor eines gewissen „Loslassens“ und das Eintauchen in eine Sphäre, dem Körper zu vertrauen und ihn quasi „selbst“ spielen zu lassen. Ziel kann es sein, mit der gezielten Schulung der eigenen musikalischen Bewegungsfähigkeiten eine größtmögliche Freiheit kreativer Gestaltung und spontaner Reaktionsfähigkeit zu erreichen.

Mit der Bedeutung des Körpers hat sich die Cellistin Corinna Eikmeier intensiv auseinandergesetzt und auch in Forschungsprojekten empirische Daten gesammelt, die sie für ihre Doktorarbeit ausgewertet hat, die 2016 unter dem Titel Bewegungsqualität und Musizierpraxis: Zum Verhältnis von Feldenkrais-Methode und musikalischer Improvisation erschien. Unter anderem taucht auch die Frage nach möglichst großer Freiheit in den eigenen Bewegungen und deren Rolle für das Improvisieren auf. Im Gespräch mit Mathias Maschat stellt sie ihre Forschungen vor und berichtet von ihren eigenen Erfahrungen zur Rolle des Körpers für die Praxis des Improvisierens.

Prof. Dr. Corinna Eikmeier studierte Violoncello, zeitgenössische Musik und Improvisation in Hannover, Duisburg, Mainz und Leipzig, wo sie ihr Konzertexamen mit den Schwerpunkten zeitgenössische Musik und Improvisation ablegte. Während ihres Studiums entwickelte sie das Interesse für die Zusammenhänge zwischen musikalischem Ausdruck und der Qualität der Spielbewegungen und ergänzte ihr Musikstudium durch ein Feldenkrais-Training in Wien (1992–1995). Sie war Lehrbeauftragte für Feldenkrais von 1997–2020 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie seit 2007 für elementare Improvisation. Außerdem ist sie Mentorin für Lehrende im Projekt Improkultur. Künstlerisch ist sie auf Improvisation spezialisiert und in vielen interdisziplinären Projekten beteiligt, u. a. ist sie Mitglied im Ersten Improvisierenden Streichorchester.

Von 2007–2009 führte sie als  Stipendiatin des Dorothea-Erxleben Programmes ein Projekt zum Thema Feldenkrais und Improvisation durch.  Eine Sammlung von Improvisationsübungen auf Basis der Feldenkrais-Methode erschienen 2010 unter dem Titel Ungewohnte Positionen. Ein Beitrag zur Anwendung der Feldenkrais-Methode auf musikalische Improvisation. Sie führte das Projekt wissenschaftlich weiter und promovierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Von 2017–2018 war sie Gastprofessorin für Musikpädagogik an der Brandenburgischen technischen Universität Cottbus/Senftenberg. 2020 folgte sie einem Ruf an die Musikhochschule Lübeck. Von 2010–2016 war sie 1. Vorsitzende des FVD Feldenkrais-Verband Deutschland e. V. und derzeit ist sie 1. Vorsitzende des Rings für Gruppenimprovisation und Redaktionsmitglied der Zeitschrift Improfil. Theorie und Praxis improvisierter Musik.

 

Eintritt: 5 €

 

Aufzeichnung: https://www.youtube.com/watch?v=ilAibnXTNv0

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