Spur 11: Body of Becoming
Workshop & Gespräch mit Bettina Mainz (Amerta Movement) und Rainer Stolz
Leben entsteht, wird und vergeht in einem lebendigen Umfeld. Dieses kann äußerst vielfältig sein, so dass die unterschiedlichsten Wesen darin einen Ausdruck ihrer selbst finden. Ein solcher Kosmos aus mannigfaltigen Formen und Wechselwirkungen ist in all seinen Einzelheiten kaum erfassbar. Manchmal vermittelt er sich uns als Atmosphäre, manchmal in unmittelbaren Begegnungen. Wir fühlen uns in Resonanz stimmig und aufgehoben oder erleben uns auch als fremd oder getrennt.
Als Bewegungs-Improvisation im Kontext öffnet Amerta Movement Raum und Zeit und eine Vielzahl von Anregungen, sich dieser Bandbreite der sinnlichen Verbundenheit anzunehmen. Bewegung, als wesentliches Merkmal von Lebendigkeit, erlaubt hier eine vielfältige Sprache, ist Seins-Form und Instrument, durch das wir empfänglich und gestaltend zugleich den wechselseitigen Dialog mit unserer Umwelt erleben und formen können.
Bettina Mainz begegnete 1990 dem Bewegungskünstler Suprapto Suryodarmo in Java, Indonesien. Beeindruckt von seiner Bewegungskunst Amerta Movement widmete sie sich der Erforschung, der Lehre und der künstlerischen Umsetzung dessen, was sie darin berührte. Sie nannte ihre Praxis ‚Body of Becoming‘: Im Aufgehen des Körpers über sich hinaus in die Komplexität des Augenblicks hinein vermittelte sich ihr ein Gefühl, für Momente ‚geworden zu sein‘. Sie co-leitet zusammen mit Michael Dick die „Schule der Bewegung“, die sich der Erforschung und Vermittlung der Amerta-Bewegungspraxis widmet.
In der Atmosphäre dieses Abends bewegen wir uns gemeinsam, wobei über einige Anregungen Amerta Movement erfahrbar wird, sowohl als spielerische Erforschung von Bewegung als auch in ihrer Dimension von Lebenskunst.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bitte bringen Sie bequeme Kleidung mit.
Bettina Mainz ist Tänzerin, Choreographin und Trauma-Therapeutin.
Reihe: Improvisation als Lebenskunst!?
Improvisiert wird einerseits in der Musik, im Tanz oder im Theater – andererseits in Lebensfeldern wie der Kommunikation, in Beziehungen, im Leben mit Kindern, in Lern- und Arbeitsprozessen, in der Selbstorganisation, im Coaching, in Therapie und Selbsterfahrung. Im Rahmen dieser Reihe bieten Dozent*innen aus verschiedenen Bereichen Aspekte ihrer improvisatorischen Arbeit zwischen Kunst und Lebenskunst in einem Workshop zur praktischen Erkundung und in einem Gespräch zur Reflexion an. Alle Interessierten sind zum Erfahrungsaustausch und zum gemeinsamen Forschen herzlich willkommen!
Leitfragen der Reihe sind:
Was erfahren, was lernen wir im Spiel mit Improvisation über und für das alltägliche Leben?
Inwiefern unterstützt uns Improvisation dabei, mit Herausforderungen und Krisen persönlicher, sozialer oder gesellschaftlicher Art umzugehen?
In welchen Lebens-, Arbeits- und Gesellschaftsbereichen bietet sich ein Transfer improvisatorischer Formate, Werkzeuge und Grundhaltungen an?
Was trägt Improvisation zu einem guten Leben, zu Vielfalt, Kooperation und Frieden bei?
Der nächste Termin in der Reihe Improvisation als Lebenskunst!?:
- Sonntag, 24. Januar 2021, 19.30 – 22 Uhr: Spur 12: Wandlung im schöpferischen Ausdruck
Workshop & Gespräch mit Lothar Hahn (Essentielles Theater) und Rainer Stolz
Die Termine können einzeln oder in Folge besucht werden.
Gastgeber der Reihe ist der Autor, Performer und Dozent am exploratorium berlin Rainer Stolz.
In Zeiten von Corona gelten auch im exploratorium besondere Regeln, die hier zusammengefasst sind: Link
Insbesondere wichtig zu wissen ist, dass für alle Veranstaltungen eine Voranmeldung erforderlich ist, weil die Anzahl der Plätze begrenzt ist. Dafür befindet sich unten auf dieser Seite ein Anmeldeformular.