Das internationale Ensemble Filamental besteht aus einer Art Who’s Who der Avantgarde und bewegt sich musikalisch zwischen Kompositionen der Ensembleleiterin Magda Mayas und Improvisation. Neben Magda Mayas besteht die Gruppe aus Christine Abdelnour am Altsaxophon, Anthea Caddy und Aimée Theriot-Ramos am Cello, den Geschwistern Angharad Davies an der Violine und Rhodri Davies an der Harfe, Zeena Parkins ebenfalls an der Harfe und Michael Thieke an der Klarinette. Die Wahl der Instrumente ist außergewöhnlich: Sechs mit Saiten bestückte Instrumente, darunter gleich zwei Konzertharfen, die laut Zeena Parkins „Klangmaschinen mit unbegrenzten Möglichkeiten“ sind. Auch das Klavier ließe sich als gusseiserne Harfe in einem hölzernen Korpus beschreiben. Das Cello wird ebenfalls gedoppelt, ergänzt aus der Streicherfamilie durch eine Geige. Erweitert wird der Saiten-Sound durch zwei Blasinstrumente, Klarinette und Altsaxofon.
Filamental wurde 2019 für das Welser Music Unlimited-Festival gegründet, das Magda Mayas in diesem Jahr mit kuratiert hatte; der Konzertmitschnitt erschien 2021 unter dem Namen Confluence bei Relative Pitch Records. Das zweite Album von Filamental, mit dem Titel Ritual Mechanics, wurde im Mai 2024 beim gleichen Label veröffentlicht. Der Name Filamental bezieht sich auf Filament, eine filigrane Faser oder einen Faden, eine Textur, die spielerisch erforscht wird, auf einen psychologisch verkörperten Zustand und Ansatz.
Magda Mayas ist Pianistin und Komponistin sowie Professorin für Improvisation an der Hochschule Luzern. In den vergangenen 25 Jahren hat sie ein Vokabular entwickelt, das sowohl das Innere als auch das Äußere des Klaviers nutzt, indem sie Verstärker, Präparationen und Objekte verwendet, die zu Erweiterungen des Instruments selbst werden. Mayas hat eine Reihe von Techniken entwickelt, die sich auf die Geschichte des präparierten und Innen-Klaviervokabulars stützen, aber hochgradig individualisiert sind und die Sprache für das Innen-Klavier erweitern.
„Das Ensemble ist ein absolutes Kraftpaket. Aber wie ein Fluss ein Fluss mit einem eigenen Namen unterhalb der Einmündung ist, so ist das Ensemble eine einzigartige Einheit, in den sich die jeweils individuellen Stile einordnen – auch wenn alle zugleich ihre eigenen Stimmen beisteuern.“ (Streams, Rate Your Music)
„Die minimalistische Musik floss organisch mit mikrotonalen, transparenten Farben, als ob sich das ganze Ensemble in einem kollektiven Traumzustand befände; nach und nach gewann es mit kleineren Eruptionen an Volumen und Kraft, die ihre tiefgreifende Emotionalität und feingliedrige Ästhetik nur noch umfassender verstärkten.“ (Eyal Hareuveni, The Free Jazz Collective, 2019)
19:00 Uhr: soundwalk mit Thomas Gerwin
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