Konzertreihe Improvisation International
Isabelle Duthoit (FR) – Stimme, Klarinette
Yuko Oshima (JP/FR) – Schlagzeug, Perkussion
Soizic Lebrat (FR) – Cello
Das Trio der Klarinettistin und Vokalistin Isabelle Duthoit, der Schlagzeugerin Yuko Oshima und der Cellistin Soizic Lebrat bewegt sich in der Tradition der freien improvisierten Musik. Ein feines Gespür für Klang und langsame, subtile Entwicklungslinien sind charakteristisch für das sich ideal ergänzende Zusammenspiel der drei herausragenden Musikerinnen. Zugleich sind Behutsamkeit und ungestüme Energien bei ihnen keine Gegensätze. Wie überhaupt in der Improvisation ist es auch bei diesem Trio: Es kommt wesentlich auf die Persönlichkeit der Spielerinnen an, die sowohl ihren eigenen Ausdruck entwickeln als auch über die Fähigkeit verfügen, sich kongenial auf die Charakteristika und Impulse der anderen einzulassen. Ihr Spiel scheint einer geheimen, nicht ausgesprochenen Dramaturgie zu folgen. Aufeinander hören und den Tönen ihren Raum geben ist entscheidend: Musik als nicht normiertes Ritual, das dem Augenblick entspringt.
Isabelle Duthoit erhielt eine klassische Ausbildung. Sie wandte sich schon früh der zeitgenössischen Musik zu und arbeitete mit verschiedenen Ensembles und Komponist*innen zusammen. Ihr bevorzugtes Betätigungsfeld ist die freie Improvisation. Von 1995 bis 2005 engagierte sie sich für die improvisierte Musik, indem sie zusammen mit Jacques Di Donato das Festival Fruits de Mhère Les Champs de l’Improvisation ins Leben rief. Als eine Sprache vor der Sprache könnte man ihre einzigartige Gesangstechnik bezeichnen, die sie aus ihrer früh ausgebildeten Faszination für die Stimme entwickelt hat. Im Jahr 2008 war sie Residentin in der Villa Kujoyama in Kyoto (Japan), wo sie eine Solo-Vokalperformance in Verbindung mit der Klangwelt des Noh- und Bunraku-Theaters realisierte. Von 1997 bis 2012 unterrichtete sie Klarinette und Improvisation am Conservatoire à Rayonnement Départemental in Evry (Essonne).
Yuko Oshima begann im Alter von 18 Jahren in Japan zu musizieren. Sie entdeckte den Free Noise Rock und schloss sich der Gruppe Gakusei-Jikken-Shitsu an, die sie in die japanische Avantgarde-Szene katapultierte. Sie arbeitet mit zeitgenössischen Butôh-Tänzer*innen, Theatergruppen und improvisierenden Musiker*innen zusammen. Im Jahr 2000 zog sie nach Frankreich, um an der École des Percussions de Strasbourg und am Conservatoire de Strasbourg Improvisation und zeitgenössische Musik zu studieren. Seitdem arbeitet sie mit Musiker*innen aus der Jazz- und Improvisationsszene zusammen. Sie komponiert und interpretiert Musik für Bühne, Film und Theater.
Nach ihrer Ausbildung als klassische Musikerin (1. Preis am Konservatorium) und Musikhistorikerin (Doktorat an der Universität) erweiterte Soizic Lebrat ihre Interpretationspraxis um die der Improvisationskünstlerin und Komponistin. Sie entwarf und realisierte auch musikalische Forschungs- und Projekträume (Ope1000, La Fabrique de musique, Cellule de bass, Continuum) sowie performative Installationen (Amours d’enfance, Double Frictional Wheel, olos uelB/Bleu solo). Sie tritt als Solistin auf (Bleu solo) und agiert vielfach in musikalischen und transdisziplinären Kooperationen.
Aufzeichnung: https://www.youtube.com/watch?v=-KQrWK-kMC4
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