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Foto: Ele Nielsen | Grafik: Christiane Resch

Juni 2020

key_concepts #1: Kulturelle Rahmungen improvisierter Musik

key_concepts #1: Kulturelle Rahmungen improvisierter MusikZu Gast: Ursel Schlicht, Moderation: Mathias Maschat2020Do04Jun20:00Do22:00Denkraumkey_concepts20:00 - 22:00 exploratorium berlin, Studio 1

Zeit/Time

4. Juni 2020 20:00 - 22:00

Ort/Location

exploratorium berlin, Studio 1

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Inhalt/Content

key_concepts ist eine neue Gesprächsreihe des Denkraum Improvisation, die thematisch jeweils bestimmte für Improvisation relevante Aspekte aufgreift und mit einem Gast diskutiert. Für den Auftakt der Reihe kommt die Pianistin und Musikwissenschaftlerin Ursel Schlicht ins exploratorium. Sie wird Auskunft geben über ihre Auseinandersetzung mit einem weiten Spektrum von Zugängen zur Improvisation, über Prägungen durch verschiedene kulturelle Räume und ihre Forschungen zu improvisationsrelevanten Gender-Fragen. Gegliedert und ergänzt wird das Gespräch durch kürzere Solo-Klavierimprovisationen, die verschiedene Aspekte des Themas aufgreifen und assoziativ abstrahieren.

Als Pianistin bewegt sich Ursel Schlicht in den weiten Gefilden von improvisierter Musik, Jazz, neuer Musik und kulturübergreifenden Musikbegegnungen. Ihre vielseitige Arbeit als Musikwissenschaftlerin prädestiniert sie dafür, kulturelle Rahmungen, in denen sich auch improvisierte Musik bewegt, zu reflektieren. Ebenso sind es ihre eigenen biographischen Stationen, die ihr einen weit gefassten Blick auf Improvisationspraktiken und deren Verortung in bestimmten sozialen, politischen, geographischen, kulturellen und traditionellen Kontexten erlauben.

Schlicht studierte Musik und Kunst in Kassel und promovierte in Hamburg bei Helmut Rösing und Peter Niklas Wilson mit einer Arbeit zu Jazz- und Improvisationsmusikerinnen, die im Jahr 2000 unter dem Titel It’s Gotta Be Music First. Zur Bedeutung, Rezeption und Arbeitssituation von Jazzmusikerinnen veröffentlicht wurde. Weitere Artikel mit genderbezogenen Analysen folgten. Ab 1994 verbrachte sie viele Jahre in New York, arbeitete mit bedeutenden MusikerInnen der Downtown-Szene intensiv zusammen und führte zahlreiche Interviews mit Musikerinnen für ihre Doktorarbeit. Außerdem lehrte und konzipierte sie Kurse zu Improvisation an New Yorker Universitäten. Parallel hierzu gestaltete sie in jedem documenta-Jahr Musikprojekte in Kassel, die von den jeweiligen Ausrichtungen der Kunstausstellung  inspiriert waren. Schon 1991 organisierte Schlicht in Kassel erste Konzerte mit eritreischen und deutschen Musikern; später kamen für ihre Projekte Ex Tempore oder SonicExchange MusikerInnen aus Afghanistan, Indien, Korea, Mali, Island, Israel, Polen, Litauen, Russland und den USA hinzu. Seit im Jahr 2015 besonders viele Menschen aus ihren verschiedenen Heimatländern nach Deutschland flüchteten, suchte sie gezielt Kontakt zu ihnen und experimentierte im Rahmen von Workshops gemeinsam musikalisch mit neuen Ideen, die aus dieser kollektiven interkulturellen Zusammenarbeit entstanden.

Das ursprünglich mit Ursel Schlicht und dem amerikanischen Flötisten Robert Dick geplante Sound and Lecture-Konzert The Galilean Moons soll im kommenden Jahr nachgeholt werden.

Eintritt: 5 Euro

Aufzeichnung: https://youtu.be/yXh35gjfC10

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